03. Wie entsteht eine Schlafapnoe-Erkrankung?

Während des Schlafes kommt es immer zu einer Erschlaffung der Muskulatur. Bei einigen Menschen ist die Erschlaffung der Schlundmuskulatur so ausgeprägt, dass ein vollständiger Kollaps mit Blockierung der oberen  Luftwege auftritt. Obwohl die Atemmuskulatur weiter Atemanstrengungen unternimmt, ist die Luft- und damit die Sauerstoffzufuhr unterbrochen. Der Sauerstoffgehalt des Blutes sinkt.
Bevor der Betroffene erstickt, weckt ihn jedoch eine Alarmreaktion des Körpers: Der Muskeltonus steigt,  die Schlundmuskulatur öffnet sich und der Atemweg wird wieder frei. Liegt zusätzlich eine anatomische Enge der oberen Luftwege vor, wie z.B. eine Verbiegung der Nasenscheidewand, vergrößerte Nasenschwellkörper oder große Gaumenmandeln, ein schlaffes Gaumensegel und ein vergrößerter Zungengrund, wird die Atmung während des Schlafes zusätzlich beeinträchtigt.
Auf diese Weise wird der normale Schlafablauf gestört, insbesondere der für die Erholung wichtige Tiefschlaf- und REM-Schlafanteil verringert.
(siehe Kapitel 11. „Wie unterscheidet man „gesunden“ Schlaf von „gestörtem“ Schlaf?“)
In schwersten Fällen wiederholt sich der beschriebene Vorgang bis zu 100 Mal in einer Stunde. Im Falle eines 6-stündigen Nachtschlafes bedeutet das 600 Atemaussetzer mit deutlichen Verminderungen des Sauerstoffgehaltes im Blut in einer einzigen Nacht. Da es ohne Behandlung in jeder Nacht zu Atemaussetzern kommt, bedeutet dieses auf ein Jahr gerechnet die unglaubliche Anzahl von 219.000 Atemaussetzern.