06. Wie unterscheidet man harmloses Schnarchen von gefährlichem Schnarchen ?

Heutzutage weiß man, dass gewöhnliches Schnarchen und Schlafapnoe nicht zwei verschiedene Erkrankungen darstellen.
Es sind im Grunde genommen unterschiedliche Ausprägungen ein und derselben funktionellen Veränderung in den oberen Atemwegen.
Oftmals fängt die Erkrankung als gewöhnliches Schnarchen an. Dabei tritt nur eine geringe Einengung des Luftweges auf, zumeist durch ein Zurückfallen der Zunge im Liegen.
Durch die Vibration der Weichteilgewebe in den oberen Atembewegungen im Luftstrom, insbesondere des weichen Gaumens (Zäpfchen und Gaumensegel) entsteht das Schnarchgeräusch. Der Entstehungsmechanismus ist vergleichbar mit dem Knattern einer Fahne im Wind oder dem Summen zweier aufeinanderliegender Papierblätter durch welche hindurchgepustet wird. Leider entstehen beim Schnarchen Lautstärken von bis zu 90 dB, vergleichbar mit dem Start eines Motorrades.
Im Laufe der Jahre können die Weichteilgewebe des Gaumens an Elastizität verlieren. Begünstigt wird dieses durch, nur mikroskopisch erkennbare, kleine Verletzungen der Gewebe bedingt durch starke Vibrationen, die beim Schnarchen auftreten.  Es entwickelt sich dann, insbesondere während der Einatmung, eine Einengung des Luftweges während des Schafes, bis hin zu vollständigen Verschlüssen des Luftweges.
Bemerkbar macht sich dieses an einem zunehmend lauteren und unregelmäßigeren Schnarchen und dem Auftreten von Atemaussetzern, die manchmal von einem „explosionsartigen“ Schnarchen beendet werden.
Man sollte wissen:
Einige Menschen schnarchen ihr Leben lang, ohne dass Atemaussetzer in bedeutsamer Anzahl auftreten.
Andere Menschen schnarchen und entwickeln hierbei Verengungen der oberen Atemwege  auch ohne Atemaussetzer und Sauerstoffentsättigungen des Blutes. Durch die hervorgerufenen Weckreaktionen kann dennoch eine Tagesmüdigkeit resultieren und eine Behandlung sinnvoll sein.
Eine andere Gruppe von Schnarchern zeigt Atemaussetzer und Sauerstoffentsättigungen.
Diese treten aber in so geringer Anzahl auf und sind von so kurzer Dauer, dass sie, insbesondere wenn keine vermehrte Tagesmüdigkeit besteht und keine Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems vorliegen, nicht behandelt werden müssen.
Eine letzte Gruppe von Menschen allerdings schnarcht und entwickelt Atemaussetzer sowie Sauerstoffentsättigungen des Blutes, die unbedingt behandelt werden sollten, da sie sowohl zu direkten körperlichen Störungen wie Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung führen als auch über die Jahre eine erhebliche Herz-Kreislauf-Belastung darstellen.
Ob sie an einem gewöhnlichen Schnarchen oder einem gefährlichen Schlafapnoe-Syndrom leiden, kann nur der Fachmann entscheiden!
Wenn sie einige der Fragen in Kapitel 5. „Wie stelle ich fest, ob auch ich an Schlafapnoe leide?“ mit „Ja“ beantwortet haben, dann könnte auch bei Ihnen eine Schlafapnoe vorliegen.
Sprechen Sie Ihren Hausarzt darauf an und lassen Sie sich gegebenenfalls zu einem Spezialisten überweisen.