07. Wie wirkt sich Alkohol auf das Schnarchen aus?

Fast jeder kennt das Problem:
Nach einem feucht-fröhlichen Abend mit viel Alkohol beschwert sich der Partner am nächsten Morgen: „Du hast furchtbar geschnarcht, das machst Du doch sonst nie.“
Dass ein Mensch nach Alkoholkonsum schnarcht, auch wenn er sonst ein ruhiger Schläfer ist, hat verschiedene Ursachen.
Unter anderem führt Alkohol zu einer vermehrten Erschlaffung aller Muskeln und eben auch der Schlundmuskulatur mit dem beschriebenen Problem der Verengung des Luftweges.
So kann ein Mensch, der normalerweise nicht schnarcht, weil er während des Schlafes ausreichend weite Luftwege hat, durch eine Alkohol-bedingte leichte Verengung seiner Luftwege zum Schnarcher werden.
Somit kann aber auch bei einem Menschen mit gewöhnlichem, ungefährlichem Schnarchen, der auch ohne Alkoholkonsum schon eine leichte Verengung seiner Luftwege aufweist, durch Alkoholkonsum eine höhergradige Verengung seiner Luftwege auftreten und das ungefährliche Schnarchen in ein Schnarchen mit Atemwegsverschlüssen und Atemaussetzern übergehen.
Hinzu kommt, dass unter Alkoholeinfluss der Atemantrieb im Gehirn vermindert ist und die Alarmreaktion verspätet einsetzt. Dadurch treten deutlich mehr und deutlich längere Atemaussetzer auf.
Man benutzt diese Veränderungen auch zur Diagnostik der Schlafapnoe:Sollten sich in einer Messnacht nur wenige Atemaussetzer zeigen, obwohl ein Patient über erhebliche Beschwerden wie Schlafstörungen oder Tagesmüdigkeit klagt, kann eine zweite Meßnacht mit sogenannter „Alkohol-Provokation“ durchgeführt werden.
Dazu trinkt der Patient die Mengen an Alkohol, die er normalerweise abends zu sich nimmt, z.B. zwei Flaschen Bier oder eine halbe Flasche Wein.

Bei Patienten, die regelmäßig abends Alkohol trinken, reicht in manchen Fällen das Weglassen des Alkohols aus, die Schlafstörungen oder die Tagesmüdigkeit zu beheben.