05. Warum ist Schlafapnoe gefährlich ?

1. Schlafapnoe führt in aller Regel zu direkten körperlichen Störungen:

  • Das Hauptproblem der Betroffenen ist die Tagesmüdigkeit sowie die durch die Müdigkeit ausgelöste Einschlafneigung.
    Dass ein Mensch noch niemals einen Film zu Ende gesehen hat, weil er immer schon vorher einschläft oder dass jemand regelmäßig zu spät nach Hause kommt, weil er auf seiner Busfahrt immer seine Haltestelle verschläft und erst an der Endstation vom Busfahrer aufgeweckt wird, ist noch eher amüsant.
    Oftmals tragisch sind die durch die Einschlafneigung und den sogenannten Sekundenschlaf ausgelösten Autounfälle (siehe Kapitel 19. „Autounfälle durch Schlafapnoe“) und Arbeitsunfälle.
     

    Man braucht  nur die einzelnen Berufsgruppen bei ihrer täglichen Arbeit zu sehen und sich dann vorzustellen, dass diejenige/derjenige für 10 bis 20 Sekunden (oder sogar länger) einschläft: 

    • den Piloten, der sich gerade im Landeanflug befindet.
    • den Fluglotsen, der im Flughafentower die Flugzeuge auf ihrem Kurs dirigiert.
    • den Kranführer, der in 30 Meter Höhe allein im Führerhaus sitzt und Stahlträger über die Köpfe der Bauarbeiter hinweg bewegt.
    • den  Schreiner, der mit der Kreissäge arbeitet.
    • den Neurochirurgen, der am Gehirn operiert.
  • Die Leistungsfähigkeit, insbesondere die Konzentrationsfähigkeit ist so eingeschränkt, dass man sich zu jeder Tätigkeit zwingen muß.
  • Durch die Unausgeschlafenheit entsteht eine Gereiztheit, die oftmals den Umgang mit den Mitmenschen erschwert.

 

2. Neben der geschilderten Tagesmüdigkeit und deren unmittelbaren Folgen führt Schlafapnoe zu Herz-Kreislauf- und anderen Erkrankungen:
  • Bei etwa 50 % der Schlafapnoe-Patienten entwickelt sich ein Bluthochdruck, es kann jedoch auch zu
  • Belastungsluftnot,
  • Herzschmerzen, einem Herzinfarkt bei bereits vorbestehender Herzkranzgefäßverengung,
  • Herzrhythmusstörungen sowie zu einem
  • Schlaganfall kommen.
  • Sexuelle Funktionsstörungen und Impotenz:
    Nicht nur Männer sind durch den Verlust der Erektionsfähigkeit beeinträchtigt, auch bei Frauen können sich sexuelle Funktionsstörungen in Form von eingeschränkter Liebeslust und verminderter Orgasmusfähigkeit einstellen.