03. Welchen Einfluss hat das Rauchen auf die Krebsentstehung ?

Zigarettenrauchinhalation ist für einen Großteil aller Bronchialkarzinome verantwortlich. Durch die Tabak- bzw. Zigarettenpapierverbrennung entstehen viele der unter Punkt 5  angeführten Schadstoffe.
Im Durchschnitt haben Raucher ein 10-20-fach erhöhtes Bronchialkarzinomrisiko im Vergleich zu Nichtrauchern. Selbst Passivraucher haben ein etwa um den Faktor 1,5 erhöhtes Bronchialkarzinomrisiko.
Das Bronchialkarzinomrisiko steigt allerdings in Abhängigkeit von Dauer und Ausmaß des Zigarettenkonsums, dass heißt in Abhängigkeit von der Gesamtmenge gerauchter Zigaretten. Die Gesamtmenge gerauchter Zigaretten wird bemessen in „Packungsjahren“ („pack-years“). Ein „pack-year“ bedeutet den Konsum von 1 Packung entsprechend etwa 20 Zigaretten täglich über ein Jahr, also insgesamt ca. 7200 Zigaretten.
Ab 20 pack-years steigt das Risiko, an einem Bronchialkarzinom zu erkranken, exponentiell an. Bei 40 pack-years liegt es schon beim 60-70-fachen eines Nichtrauchers.
Inhalatives Zigarre- oder Pfeife-Rauchen erhöht ebenfalls das Lungenkrebsrisiko, ebenso wie nicht-inhalatives Rauchen („Paffen“).
„Leichte“ Zigaretten sind vergleichbar schädlich wie alle anderen Zigaretten. Die inhalierte Schadstoffmenge hängt nämlich nicht nur von dem Gehalt der Zigarette an Nikotin und Kondensat ab, sondern weit mehr von den bei der Verbrennung von Tabak und Zigarettenpapier freigesetzten Karzinogenen. Und diese entstehen bei leichten Zigaretten genauso wie bei „starken“ Zigaretten.
Kommen weitere Risikofaktoren hinzu (Raucher mit Asbestkontakt), so addiert sich das Risiko nicht nur, sondern es steigt um ein Vielfaches.
Je früher eine Person mit dem Rauchen begonnen hat, desto größer ist das Erkrankungsrisiko (auch bei gleicher Anzahl von Packungsjahren).
Wird das Rauchen beendet, so sinkt das relative Erkrankungsrisiko eines vormals starken Rauchers auf nur noch das 5-fache nach 10 Jahren und etwa das Doppelte nach 15 Jahren Nichtrauchen. Es bleibt aber gegenüber einem lebenslangen Nichtraucher immer leicht erhöht.
Neben dem Ausmaß der Schadstoffexposition spielen erbliche, sogenannte genetische Faktorenbei der Krebsentstehung eine Rolle. Man nimmt an, dass sowohl Tumor-Schutzmechanismen als auch Tumor-Gene vererbt werden können.