Röntgen-Diagnostik

Im Rahmen pneumologischer Erkrankungen können in Zusammenarbeit mit der Radiologie folgende Untersuchungen notwendig werden.

Röntgen-Thorax:

Das Röntgenbild der Lunge ist eine der ersten Maßnahmen zur Abklärung von Atemwegs- bzw. Brustkorb-Beschwerden.
Es wird für gewöhnlich sowohl ein Bild von vorne als auch ein Bild von der Seite angefertigt, da so alle Abschnitte der Lunge gut zu beurteilen sind.
Auf einer konventionellen Röntgenaufnahme lassen sich krankhafte Veränderungen von Lungengewebe, Rippenfell, Zwerchfell, Herzen, Knochen und Mittelfell (Mediastinum) erkennen.
Auf Grund von Überlagerungen der einzelnen Strukturen im Bild lassen sich krankhafte Veränderungen oft erst ab einem Durchmesser von 1 cm erkennen.

Das Röntgen-Thorax-Bild ist wichtig zur Diagnose von

  • Lungenentzündungen
  • Lungengerüsterkrankungen
  • Rippenfellergüssen
  • Tumoren in der Lunge, am Rippenfell oder im Mittelfellraum
  • Herzbeutelergüssen
  • Herzmuskelschwächen

Bei unklaren Befunden helfen ergänzende Methoden weiter, beispielsweise die Durchleuchtung des Thorax, die Computertomographie oder Ultraschall-Verfahren.


Spiral-Computertomographie des Thorax (CT):

Die Computertomographie ist eine spezielle Röntgen-Untersuchung. Im Vergleich zu einem normalen Röntgenbild benötigt sie mehr Zeit, eine deutlich aufwendigere Technik und hat auf Grund der Vielzahl an Bildern eine höhere Strahlenbelastung. Sie bietet dafür wesentlich mehr Informationen und ist im Rahmen der Diagnostik vieler Lungenerkrankungen bis heute unverzichtbar.

Die Lunge wird schichtweise vom oberen Pol bis zum unteren Ende dargestellt.  Während früher mit einer Schichtdicke von in der Regel 0,5 – 1cm (insgesamt 15 – 25 Schnitte) gearbeitet wurde, kann die Lunge heute mit einem Spiral-CT Millimeter für Millimeter durchgesehen werden. Durch die Gabe von Kontrastmittel sind einzelne Strukturen wie Lunge, Herz, Gefäße, Lymphknoten und Brustwand noch besser von krankhaften Veränderungen abgrenzbar.

Krankhafte Veränderungen sind mit dieser Methode ab einer Größe von wenigen Millimetern zu erkennen.

Einziges bedeutsames Risiko der Methode ist eine allergische Reaktion auf die Kontrastmittelgabe. Im Einzelfall wird bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen, Nierenerkrankungen oder schwereren allergischen Reaktionen in der Vorgeschichte auf die Kontrastmittelgabe verzichtet.

Mittels computertomographischer Steuerung werden auch Punktionen sowohl im Bereich des Brustkorbes als auch im Bereich anderer Organe durchgeführt.


Magnet-Resonanz-Tomographie bzw. Kernspin-Tomographie des Thorax (MRT):

Die Magnet-Resonanz-Tomographie oder Kernspin-Tomographie ist eine Methode, die über eine komplizierte, computerunterstützte Messung elektromagnetischer Wellen (keine Röntgen-Strahlen!) Schichtaufnahmen des Brustkorbes liefert.
Lungengewebe und Lymphknoten lassen sich allerdings nach wie vor besser computertomographisch beurteilen, so dass die Computertomographie nach wie vor die Methode der ersten Wahl zur Beurteilung der Lunge ist.

Risiken bestehen beim MRT nicht, die beengte Lage des Patienten und die Geräuschkulisse während der Untersuchung werden jedoch häufiger als unangenehm empfunden.
Da während der Untersuchung ein elektromagnetisches Feld erzeugt wird, darf der Patient keine magnetischen (eisenhaltigen) Gegenstände bei sich tragen. Sollte sich magnetisches Material im Körper befinden (z.B. Metallsplitter, Projektil nach Schussverletzung), darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden.


Lungenperfusionsszintigraphie:

Die Lungenperfusionsszintigraphie ist eine nuklearmedizinische Methode, bei der nach intravenöser Verabreichung eines radioaktiven Stoffes mit kurzer Halbwertszeit über die Verteilung des Stoffes in der Lunge auf die Durchblutung der Lunge rückgeschlossen werden kann.
Hilfreich ist dieses Verfahren zum Nachweis von Lungendurchblutungsstörungen (Lungenembolien) und zur Berechnung des nach einer Lungenoperation verbleibenden Lungenvolumens.


Pulmonalisangiographie:

Bei der Pulmonalisangiographie wird nach Punktion der Leistenvene und Vorschieben eines Katheters bis in die Pulmonalarterie selbige mit Kontrastmittel dargestellt.
Dieses invasive Verfahren zum Nachweis von Lungendurchblutungsstörungen findet heute angesichts risikoärmerer Verfahren wie der Spiral-Computertomographie kaum noch Anwendung.


Im Rahmen der Diagnostik einer Lungenerkrankung sind zum Teil auch Untersuchungen an Organen außerhalb unseres Fachgebietes erforderlich, die in Kooperation mit Radiologen durchgeführt werden:

    • Sämtliche konventionellen Röntgenuntersuchungen
    • Computertomographie (CT) von
      • Abdomen
      • Becken
      • Schädel
      • Knochen- und Gelenkstrukturen
    • Magnetresonanztomographie (MRT) von
      • Abdomen
      • Becken
      • Schädel
      • Knochen- und Gelenkstrukturen
    • Knochenszintigraphie
    • Schilddrüsen -Sonographie und Schilddrüsen-Szintigraphie
    • Phlebographien
    • Arteriographien
    • Kontrastmitteluntersuchungen des Magen-Darm-Traktes